Фотоальбом известного немецкого портретиста Lichtbilder von Helmar Lerski - Хельмара Лерски
der mensch mein bruder ( "мужчина, мой брат")
Lichtbilder von Helmar Lerski
Text von Louis Fiirnberg, Berthold Viertel und Arnold Zweig
Herausgegeben von Anneliese Lerski
Verlag der Kunst Dresden
Louis Fiirnberg
Lerski - Mensch und Kunstler
Wenn ich nicht irre, war es Lea Grundig, die wundervolle Graphikerin und Freundin, der wir die Bekanntschaft mit den Lerskis verdankten. Eines Abends im letzten Kriegsjahr besuchten sie uns in dem dickmauerigen Haus im Jerusalemer Griechen-viertel, wo wir wohnten. Wir holten sie vom Autobus ab. Noch auf dem kurzen Weg durch die verdammemde Allee mit den Eukalyptusbaumen wurden wir Freunde. Helmar Lerski war ein schoner Mensch. Uber seinem markanten, edel geschnittenen Gesicht wehte dichtes weiBes Haar. Die Stirne darunter war breit, hoch und glanzend hell. Die ebenso heiter wie klug blickenden Augen lagen unter silbrigen Brauen, der schmallippige, ausdrucksreiche, die Worte sorgfaltig formende Mund verriet Lerskis einstige Beziehung zur Biihne.
Niemandem ware eingefallen, ihm sein hohes Alter zu glauben. Es war ein Schwereloses an ihm, das auch dem Alter alles Gewicht nahm. Einen Spazierstock, der ihm nicht zur Stiitze diente, elegant vor sich hinsetzend, schritt er mit groBen Schritten aus, im Gehen von der gleichen Anmut wie in der Ruhe. Er sprach leb-haft, unterstrich gelegentlich seine Worte mit sparsamen Gesten der Hande, denen man die Freude und das Bedurfnis zu formen anfiihlte.
In seiner Erscheinung, seiner Rede, der Art, sich zu geben, war die Personlichkeit ganz enthalten, die in der kurzen Zeit, wo uns vergonnt war, sie unmittelbar zu erleben, sich uns so tief einpragte. Seine Liebenswiirdigkeit hatte nichts mit der konfektionaren Kordialitat gemein, die haufig groBe Leute um sich verbreiten. Er war ein beriihmter Mann, ein in seinem Metier Einzigartiger. Er hatte ein langes Leben in hingebungsvollem Dienste an der Kunst vollbracht, und sein Dasein war ihm nie zur Last geworden.
In seinen Erinnerungen, an denen er seine Freunde lauteren Herzens teilnehmen lieB, war Weisheit. Er tat, als staune er selber, wenn er die verschlungenen Wege seines Lebens erzahlend zuriickging - einer Laufbahn, die ihn fast um die ganze Welt fiihrte und wahrend derer er wie durch Zufall entdeckte, wozu eigentlich er 5 berufen war. Es war aber nur schelmische Ubertreibung, denn sein Verhaltnis
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